Hans Clarin
EIN MEISTER, DER STETS DEN RICHTIGEN TON TRIFFT
Von STEFANIE NÖLLE
Er leiht Kultfiguren seine Stimme, seine wohl berühmteste Sprechrolle ist die des frechen Kobolds Pumuckl. Doch auch schauspielerisch zählt HANS CLARIN zu den Großen der Film-und Fernsehgeschichte. Er deckt die volle Bandbreite an Rollen ab, ob tragisch, komisch oder auch beides – sein Talent, die Stimme extrem verstellen zu können, ist ihm dabei die größte Hilfe. Beim Grand Prix der Volksmusik 1994 an der Seite von MAXI beweist er natürlich, dass er auch singen kann. Im Kinofilm „Pumuckl und seine Zirkusabenteuer“, der 2003 erscheint, übernimmt CLARIN sogar eine Doppelrolle und spricht sowohl "Pumuckl" als auch „Ferdinand“, den Vetter und Nachfolger des gemütlichen Schreinermeisters Eder. Theaterbühnen sind sein Zuhause, vor der Kamera fühlt er sich wohl und schlüpft in mehr als 100 Rollen. Seine letzte Besetzung ist die des „Kastellan“ in MICHAEL HERBIGS Film „Hui Buh“ - nur wenige Wochen nach Abschluss der Dreharbeiten stirbt HANS CLARIN im Alter von 75 Jahren an Herzversagen.
Am 14. September 1929 wird HANS CLARIN als Hans-Joachim Schmid in Wilhelmshaven geboren. Seine Kindheit verbringt er in Frankfurt am Main, geht dort bis 1945 zum Musischen Gymnasium und absolviert später in München ein Schauspiel-Studium. Von 1951 an ist er am Staatstheater München tätig. Mit einer Besetzung im Märchenfilm „Zwergnase“ (1952) bietet sich ihm erstmals die Möglichkeit, in die Filmwelt einzutauchen. Von da an ist er an unzähligen Fernseh-und Hörspielproduktionen beteiligt, zeigt dort bereits seine zahlreichen Facetten als Schauspieler. Seinen großen Durchbruch hat er in den 1960er Jahren, als er der deutsche Synchronsprecher von EDWARD BYRNESE in der amerikanischen Erfolgsserie „77 Sunset Strip“ wird – die unverwechselbare Stimme des Parkplatzwächters „Cookie“ zieht die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich.
AUCH DAS GESPENST "HUI-BUH" VERLÄSST UNS NIE
In den folgenden Jahren übernimmt er die Rolle des Erzählers in „Die Mumins“, spricht die „Asterix-Reihen“, heult als Gespenst in „Hui-Buh“ und ermittelt in einer Folge der „Drei Fragezeichen“. Doch von HANS CLARIN gibt es bald darauf mehr zu hören bzw. auch zu sehen, denn neben Kinderfilmen wie „Pippi Langstrumpf“ präsentiert er sich auch in etlichen Film- und Fernsehserien für Erwachsene. Zu seinen bekanntesten zählen wohl „Weißblaue Geschichten“ (1984), „ Das Wirtshaus im Spessart“ (1957) und der schwarz-weiß-Film „Max der Taschendieb“ (1962) mit HEINZ RÜHMANN an seiner Seite. HANS CLARIN entwickelt sich zu einer angesagten Größe in der Filmszene – er wird in den Edgar-Wallace-Filmen „Das indische Tuch“ (1963) und „Zimmer 13“ (1964) eingesetzt. In der Komödie „Pepe, der Paukerschreck“ (1969) mimt er den Dr. Glücklich an der Seite von USCHI GLAS und HARALD JUHNKE. Mit HILDEGARD KNEF sieht man ihn in „Eine fast perfekte Hochzeit“ (1999). Nebenbei ist er sogar noch als Autor tätig und bringt im Jahr 1968 das Jugendbuch „Paquito oder die Welt von unten“ auf den Markt, das unter seiner Regie verfilmt wird. Im Jahr 1995 erscheint seine Biographie „Hans Clarin – Durchgeblättert“, in der er sein bewegtes Leben noch einmal Revue passieren lässt.
Im Jahr 2001 sorgt eine Stimmband-Operation für viel Wirbel.Doch HANS CLARIN kann sich glücklicherweise schnell wieder erholen. Privat hat er sich im Jahr 1974 mit dem Kauf des 400 Jahre alten „Moserhofs“ einen großen Traum erfüllt. Auf dem Landgut in Aschau im Chiemgau lebt der fünffache Vater mit seiner dritten Ehefrau CHRISTA MARIA GRÄFIN VON HARDENBERG bis zu seinem Tod am 28. August 2005.(abc-stars.com)
Date: 07/21/2009
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